NOVEMBER 2024

Mitarbeiter auf vier Pfoten: Hunde bei den Berliner Stadtgütern

Bei den Berliner Stadtgütern arbeiten knapp 60 Mitarbeitende, Auszubildende, Studierende und: zwei Hunde. Beate Sobioch und Christian Bergmann, Bereich Natur und Umwelt, erzählen vom Zusammenarbeiten und –leben mit den beiden Tieren.

Wann sind die Berliner Stadtgüter „auf den Hund“ gekommen?
Christian Bergmann: Bei den Stadtgütern gibt es schon seit 2004 Hunde, die für die Arbeit eingesetzt werden. 2019 kam ein zweiter Diensthund dazu. Die Stadtgüter beteiligen sich an den Futterkosten und der Kranken- und Haftpflichtversicherung.

Könnt Ihr die Hunde kurz vorstellen?
Beate Sobioch: Ulme von der Jossaburg ist ein Deutscher Wachtelhund. Ulme ist ein geprüfter Jagdgebrauchshund, trainiert zum Beispiel auf Stöbern und Apportieren.
Bergmann: Cidus von der Feldmühle, genannt Wursti, ist ein Kurzhaardackel und ein geprüfter Stöberhund. Beide Hunde sind auch Familienhunde. Sie müssen also sozialverträglich, umgänglich, kinderlieb sein, sich gut in das Familien- und Arbeitsleben integrieren lassen. Das war wichtig bei der Entscheidung, welche Hunderasse passt.

Welche Aufgaben übernehmen die beiden?
Bergmann: Ulme und Wursti sind ausgebildete Jagdhunde. Die Stadtgüter haben um die 40 Eigenjagdbezirke, für fast alle haben wir Jagdpachten abgeschlossen. Wir jagen aber auch selbst und dann sind Ulme und Wursti mit im Einsatz. Die Hunde sind dabei, wenn wir Erstaufforstungen, Heckenpflanzungen oder Waldumbaumaßnahmen durchgehen. Hier müssen wir regelmäßig prüfen, ob Schalenwild ins eingezäunte Waldgebiet eingedrungen ist und die Maßnahmen durch Verbiss gefährdet. Der Waldumbau ist wichtig, gerade auch im Hinblick auf den Klimawandel. Deshalb ist die Bejagung hier von großer Bedeutung. Und die Hunde sind essentiell für die sogenannten Nachsuchen. Also wenn ein Tier angefahren wurde und sich verletzt in den Wald flüchtet. Das sind um die fünf bis zehn Einsätze im Jahr.

Welche Rolle spielen Ulme und Wursti in eurem Arbeitsalltag?
Sobioch: Ulme begleitet mich, wenn ich auf unseren Flächen unterwegs bin und sie kommt auch zu Veranstaltungen der Stadtgüter mit. Ich führe zum Beispiel regelmäßig über den Löwenzahnpfad rund um die Schönerlinder Teiche. Wenn Ulme dabei ist, lockert das die Stimmung auf, gerade Kinder sind begeistert und man kommt schnell ins Gespräch. Die Hunde begleiten uns auch ins Büro. Die meisten Kollegen freuen sich darüber. Die Hunde werden geknuddelt und gestreichelt – das sind gute Arbeitstage für die beiden.
Bergmann: Gute Arbeitstage auch für die Kollegen. Die Hunde entspannen und sorgen für gute Stimmung. Ich nehme Wursti immer zum Außendienst mit, also zu Baumkontrollen und waldwirtschaftlichen Tätigkeiten.

Was bedeutet es für euch, mit den Tieren zu leben?
Sobioch: Ich hatte schon als Jugendliche einen Hund. Für mich gehört ein Hund einfach mit dazu. Ulme ist Teil unseres Familienlebens. Dass wir sie nicht alleine zuhause lassen müssen, wenn wir arbeiten gehen, ist natürlich eine Win-win-Situation.
Bergmann: Wursti ist ein Familienmitglied. Das sagt alles, oder?

Die Stadtgüter ohne Hunde – denkbar?
Sobioch: Für meine Arbeit sind die Hunde nicht essentiell. Aber ein Leben ohne Hund, das kann ich mir nicht vorstellen, da würde etwas fehlen.
Bergmann: Die Stadtgüter ohne Hunde, das geht nicht, auf keinen Fall. Bei 17.000 Hektar Fläche und so vielen Eigenjagden und Jagdverpflichtungen ist das nicht vorstellbar. Wir brauchen die Hunde für unsere Arbeit. Wursti ist jetzt 12 Jahre alt. Die großen Jagden, bei denen er über drei, vier Stunden querfeldein läuft, 20 Kilometer Strecke macht, sind jetzt vorbei. Sein Dienstalltag wird ruhiger werden. In den nächsten zwei, drei Jahren werden wir einen jungen Diensthund an seine Seite und ins Stadtgüter-Team holen.

Fotos: BERLINER STADTGÜTER GmbH