Alte Obstsorten in Reih und Glied

In der Osterwoche nahm eine neue Obstbaumreihe mit alten Obstsorten Gestalt an: Die BERLINER STADTGÜTER GmbH pflanzte gemeinsam mit ihrem Pächter Christoph Dimer die ersten 100 Bäume an. Noch vor 30 Jahren wurden auf den ehemaligen Rieselfeldern in Ruhlsdorf die Abwässer der Metropole Berlin verrieselt. Jetzt legt das Berliner Landesunternehmen hier behutsam ein Naturreservat an. Der Erhalt und die Pflege der historisch gewachsenen Kulturlandschaft ist der BERLINER STADTGÜTER GmbH dabei besonders wichtig. „Obstbaumreihen sind typisch für Rieselfeldlandschaften. Die Verwendung von alten Kulturobstsorten trägt außerdem dazu bei, den reichen genetischen Pool heimischer Obstsorten zu erhalten“, erklärt Projektleiter Christian Sobioch.

„Ich freue mich, wenn ich einen Beitrag dazu leisten kann, dass hier wertvoller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen entsteht“, sagt der Pächter Christoph Dimer. Seit der Wende 1990 betreibt er mit seiner Familie den Hof Bernadotte, auf dem rund 40 Pferde zuhause sind. Das Heu baut er auf eigenem Grund und Boden selbst an – ohne Pestizide oder andere Chemikalien. Außerdem hält er auf den ehemaligen Rieseltafeln Rinder. Um Bienen und Insekten eine angemessene Flora anzubieten, initiierte Dimer, die alten Obstalleen wieder entstehen zu lassen. Insgesamt zehn Hektar seiner Pachtflächen hat er der BERLINER STADTGÜTER GmbH für verschiedene Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt, auch für die Obstbaumreihe. Insgesamt sollen hier über 300 Bäume gepflanzt werden.
Damit die Bäume nun gut anwachsen, werden sie mindestens fünf Jahre lang intensiv gepflegt. Auf 1.300 Quadratmetern wird zudem ein kräuterdominierter Saum angelegt, der mit seinem Artenreichtum das ganze Jahr über Nahrung für viele Vögel und Insekten bietet. Die Obstbaumreihe gehört zum Flächenpool Ruhlsdorf, den die BERLINER STADTGÜTER GmbH zur Kompensation unterschiedlicher Bau- und Infrastrukturprojekte entwickelt.