Jagd auf ehemaligen Rieselfeldern

Am Samstag, den 12.01.2019 morgens um 09:30 Uhr ertönt das Jagdhorn auf dem Gutshof Deutsch Wusterhausen. Die alljährliche Treibjagd in dem angrenzenden Eigenjagdbezirk der Berliner Stadtgüter ist eröffnet. Jagd und Hege dienen dem Erhalt der biologischen Vielfalt.

Insgesamt 24 Jäger und 21 Treiber brechen gemeinsam mit den Jagdhunden auf. Hier, auf den ehemaligen Rieselfeldern südlich Berlins, verwirklicht die Berliner Stadtgüter GmbH u.a. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für verschieden Auftraggeber, etwa mit Aufforstungen. Um zu einem Wald heranwachsen zu können, brauchen die jungen Bäume Schutz. Zu hohe Populationen von pflanzenfressenden Säugetieren, wie Rehen, sind eine große Gefahr für die Bäume. Denn durch den sogenannten Verbiss der Blätter und Knospen haben die jungen Bäume keine Chance. Da das Rehwild auf diesen Flächen keine natürlichen Feinde hat, muss die Rehwildpopulation durch regelmäßige Jagden reguliert werden.

Während die Jäger auf den Hochsitzen auf das Wild warten, laufen die Treiber durch das Gebiet. Ausgebildete Jagdhunde unterstützen die Jäger. Sie nehmen die Fährte der Tiere auf und verfolgen diese „spurlaut“, also bellend. Die Jagd ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Konzentration, Disziplin, gute Schießfertigkeiten und Achtsamkeit sind auf jeder Jagd unverzichtbar. Neben der Gesundheit aller Beteiligten ist auf eine schnelle und tierschutzkonforme Entnahme des Wildes zu achten.

Um 13 Uhr war die Jagd beendet. Drei Rehe haben die Jäger an diesem Vormittag geschossen und anschließend auf dem nahegelegenen Gutshof aufgebrochen. Der Jagdleiter überreichte den erfolgreichen drei Jägern den sogenannten Schützenbruch. Der an der rechten Seite des Jägerhutes getragene Zweig zeigt anderen Jägern an, dass Beute gemacht wurde. Das erlegte Wild ist Eigentum der Jagderlaubnisscheininhaberin. Sie nutzt das Wild zum Eigenverzehr, für Familie und Freunde. Ihre Kinder essen nur dieses Fleisch und ernähren sich sonst vegetarisch, da sie Massentierhaltung ablehnen.

Herzlich möchten wir unseren Jagderlaubnisscheininhabern sowie allen JägerInnen und JagdhelferInnen für ihre Unterstützung danken!