Kitzrettung aus der Luft

Kleine Drohnen können Leben retten. Vier Rehkitze wurden Anfang Juni rund um das Naturschutzgebiet der Schönerlinder Teiche in Sicherheit gebracht. Sie wurden bei einem Drohneneinsatz der BERLINER STADTGÜTER GmbH in ihren Verstecken auf einem Luzernefeld rechtzeitig entdeckt. In den frühen Morgenstunden flog Drohnenführer Stefan Grambole mit einer Wärmebildkamera bestückten Drohne fast 100 ha Acker direkt vor der Mahd ab.

Jedes Jahr fallen Rehkitze Mähmaschinen zum Opfer. Kitze verstecken sich auf Feldern oder im hohen Gras. Das Problem: Landwirte sehen sie beim Mähen nicht. So werden Mähmaschinen zur tödlichen Gefahr. Drohnen können helfen, die Kitze vor der Ernte oder Mahd zu finden.

Bisher setzte der Förster Grambole seine Drohne zum Beispiel bei der Hochwildjagd auf schwer zugänglichem Gelände ein, wenn er mehrere Jäger und Treiber koordiniert (sog. Drückjagden). Auch bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest nutzt er die Drohne, um Schwarzwildkadaver aufzufinden. Die Kitzrettung ist ein neues Einsatzgebiet.

„Ich freue mich persönlich sehr über den auch für mich ersten Einsatz dieser Art. Wir werden sicherlich auch nächstes Jahr wieder vor Ort sein“, sagt Beate Sobioch von der BERLINER STADTGÜTER GmbH. Zusammen mit Nick Kölpin, der bei der BERLINER STADTGÜTER GmbH sein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert, hat sie die vier Kitze mit größter Vorsicht und Sorgfalt an den Rand der Felder gebracht. Dort werden sie von ihren Müttern wieder angenommen. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem dortigen Landwirtschaftsunternehmen, die Stadtgüter Berlin Nord KG, das rechtzeitig über die anstehende Mahd informierte, konnte die Rettungsaktion optimal ablaufen.