Im Oktober 2024 haben die Berliner Stadtgüter den ehemaligen Transformatorenturm des VEG-Wansdorf zum Artenschutzturm umgebaut. In den Bäumen um den Turm und am Turm selbst wurden zahlreiche Nistkästen und Insektenhotels angebracht. Jetzt konnten wir die Kästen im Rahmen von Baumpflegemaßnahmen erstmals inspizieren. Die Spannung war groß: Wurden die Kästen angenommen oder haben wir an den Bedürfnissen von Vogel, Fledermaus und Co vorbeigeplant?
Mit einer Hebebühne und mit viel Fingerspitzengefühl wurden in luftiger Höhe Kästen geöffnet oder von außen mit einer Endoskop-Kamera untersucht. Der Befund ist eindeutig: Rund 90 Prozent der Kästen wurden und werden genutzt. Der Artenschutzturm ist zum neuen Zuhause und zur neuen Kinderstube für Vögel und Fledermäuse geworden.


„Wir sind begeistert“, erzählt Beate Sobioch, Mitarbeiterin des Bereichs Natur und Umwelt, und führt aus: „Alle Spatzenhotels wurden genutzt, ebenso alle Nistkästen für Stare und Meisen. Unter den Kästen für Fledermäuse haben wir Kot gefunden, sodass wir auch hier von einer Nutzung ausgehen. Nur der Nistkasten für die Schleiereule scheint noch nicht angenommen zu sein, obwohl uns Anwohnende erzählt haben, dass sie Eulen am Turm gesehen haben. Aber wir sind zuversichtlich, dass auch dieses Angebot noch genutzt wird.“
Die sehr gute Annahme der künstlichen Nist- und Brutmöglichkeiten am Artenschutzturm zeigt, dass auch in ländlicher Umgebung ein großer Bedarf an artgerechtem Wohnraum herrscht. Die Idee, den ungenutzten Turm in eine neue Nutzung zu überführen, ist gelungen.
Fotos BERLINER STADTGÜTER GmbH:
1: Artenschutzturm mit Infoschild 2: Mitarbeitende auf Hebebühne 3: Nest mit Meiseneiern 4: Spatzenhotel mit drei Nestern 5: Starenkasten mit Nest 6: Insektenhotel mit Fledermauskot